Coober Pedy: Menschliche Maulwürfe und schräge Typen

Ein Großteil des Lebens in der »Opalhauptstadt der Welt« spielt sich unter der Erde ab

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1913 fand der 14-jährige Willie Hutchison einen schimmernden Stein. Seither strömten zahlreiche Glücksritter auf der Suche nach Opalen nach Coober Pedy. Viele von ihnen hatten Erfolg – nicht von ungefähr nennt sich die Stadt im Herzen des südaustralischen Outback »Opalhauptstadt der Welt« – viele aber scheiterten auch. Menschen aus mehr als 50 Nationen haben sich hier im wahrsten Sinne des Wortes vergraben – ein Großteil des Lebens spielt sich nämlich unter der Erde ab.

Große Schilder warnen rund um Coober Pedy vor tiefen Schächten
















Egal von welcher Himmelsrichtung aus man Coober Pedy erreicht – schon Kilometer vor den Ortseingängen fallen die Abraumhalden der Opalclaims ins Auge. Die Löcher und Schächte sieht man indes von weitem nicht. Wohl aber weisen überall große Schilder auf tiefe Schächte hin. Wer also – warum auch immer – spontan durch die durchlöcherte Landschaft Touristen können beim »noodling« in Abraumhalden nach Opalen suchenstreifen möchte, sollte tunlichst darauf achten, wohin er tritt. Natürlich ist Coober Pedy der geeignete Ort, will man Opale kaufen. Etliche Shops bieten die Schmucksteine in verschiedenen Preisklassen an. Und wer mag, kann sogar selbst nach den Steinen graben – mit offizieller Lizenz auf einem Claim oder beim »noodling« in den Abraumhalden. Auch für letzteres sollte man sich zuvor vom Minenbesitzer die Genehmigung einholen.

»Weißer Mann im Loch«

Alltag in Coober Pedy: Diese Aboriginal People vertreiben sich die Zeit mit NichtstunDie Stadt selbst ist eher unansehnlich. Staub hängt in der Luft und es ist heiß. Etliche Aboriginal People lungern schon am Vormittag herum und warten, bis der Boddle Shop öffnet. Viele dieser Aboriginal People sind entwurzelt und leben von staatlicher Unterstützung. Die Hitze in Coober Pedy, speziell in den Sommermonaten erreichen die Temperaturen schon mal die 50-Gradmarke, hat die Menschen zu Maulwürfen werden lassen. Die meisten Opalsucher haben die Stollen, die sie auf der Suche nach den schönen Steinen in die Erde getrieben haben, gleich zu Untergrundwohnungen ausgebaut. Dugouts nennt man diese Erdbehausungen. Und so liegt die Bezeichnung für Coober Pedy in der Aboriginal-Sprache nahe: »Weißer Mann im Loch« (»Kupa Piti«).

Immerhin ist es in den Untergrundbehausungen das ganze Jahr über mit etwa 22 Grad angenehm kühl. Das Leben unter der Erde hat sich bewährt, so dass hier gar Kirchen, Cafés, Shops und Hotels unter der Erde liegen. Das ist es auch, was Touristen Blick von The Big Winch auf Coober Pedynach Coober Pedy lockt und womit die Stadt und ihre Bewohner werben. Blickt man vom Aussichtshügel bei The Big Winch, einer überdimensionalen Winde, auf die Stadt, so wird klar, dass sie überirdisch für die Optik nicht viel zu bieten hat.

Schrille Sonderlinge

Coober Pedy ist aber auch bekannt für seine mitunter schrägen Gestalten. Es gibt viele Geschichten von Sonderlingen. Und man muss wohl ein wenig verrückt sein, um hier zu leben und fast jeden Quadratmeter Erde nach Opalen zu durchwühlen, immer in der Hoffnung auf den großen Fund. Der größte Opal, der 1988 in Coober Pedy gefunden wurde, wiegt ungeschliffen stolze 5,2 Kilogramm.

Grab des deutschen Ingenieurs Karl Bratz auf dem Friedhof von Coober Pedy. Sein letzter Wunsch: »Trinkt einen auf mich« Einer der schrillen Gestalten Coober Pedys war der gebürtige Deutsche Karl Bratz. Der gelernte Ingenieur soll, als er von seiner tödlichen Krankheit erfahren hatte, sich eine Grabstätte auf dem Friedhof von Coober Pedy samt Sarg bestellt haben. Und weil er seiner Frau nichts hinterlassen wollte, hat er angeblich sein Vermögen versoffen, so dass seine Witwe alles bezahlen musste. Ob die Geschichte in dieser Form tatsächlich stimmt, lässt sich nicht nachweisen. Die ungewöhnliche Grabstätte von Karl Bratz auf dem Friedhof von Coober Pedy indes würde das unterstreichen: Ein Bierfass samt Zapfanlage ziert die schlichte und bis auf einen alten Hut schmucklose Betonplatte – die Inschrift lautet: »Have a drink on me – Karl Bratz 1940 – 1992«. Überhaupt spiegelt der Friedhof das bunte Völkergemisch in Coober Pedy wieder: Menschen aus mehr als 50 Nationen leben heute in der Opalstadt.

Münz-Wassertankstelle in Coober Pedy

Wassertankstelle

Bevor man Coober Pedy wieder verlässt, wird man nicht nur sein Gefährt auftanken und gegebenenfalls neue Ersatzreifen besorgen, sondern auch die Trinkwasservorräte auffüllen. Dafür steht an der Hauptstraße eine unscheinbare Münz-Wassertankstelle zur Verfügung. Nach Einwurf des Geldes zapft man sich das kostbare Nass.

Ortseingangsschild von Coober Pedy
















Informationen:

Nähere Informationen über Coober Pedy gibt es in einschlägigen Reiseführern und im Internet zum Beispiel unter folgender Adresse:

Opalcapital of the World (Homepage von Coober Pedy mit vielen Infos)

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