Bei Mauritius denkt jeder an die berühmte Briefmarke

Ein folgenschwerer Fehldruck machte die einstige Kolonie bekannt in aller Welt

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Wohl jeder hat schon einmal von der berühmtesten Briefmarke der Welt gehört. Doch wer weiß schon, wieso die »Blaue Mauritius« zu Ruhm und Ehren kam? Mauritius, seinerzeit noch britische Kronkolonie, war um 1840 eines der ersten Länder der Welt, das Briefmarken drucken ließ. Nur England, die Schweiz und Brasilien kannten schon Briefmarken.

Eingeführt werden sollten die Marken anlässlich eines Balls, den der Gouverneur Sir William Gomm für die High Society der Insel am 30. September 1874 gab. Joseph Barnard, ein Uhrmacher und Juwelier in Port Louis, sollte im Auftrag des Postmeisters J. Stewart Brownrigg die ersten 1000 Marken herstellen – je 500 Stück zu 1 und zu 2 Pence. Den Prägestock gravierte er in eine kleine Kupferplatte ein und druckte die Briefmarken Stück für Stück mühsam von Hand direkt von der Platte. Doch Barnard unterlief unter Zeitdruck und wohl auch mangels Erfahrung ein folgenschwerer Fehler.

Nicht die »Blaue Mauritius«, aber dennoch ein hübsches Briefmarken-Motiv
















»post office«

Die berühmteste Briefmarke der Welt: »Blaue Mauritius« Auf den Einladungskarten für den Ball sollten die Marken verschickt werden, die Barnard zu drucken hatte: orangefarbene One-Pence- und blaue Two-Pence-Marken. Und eben bei jener »Blauen Mauritius« irrte sich Joseph Barnard im Aufdruck: Statt der korrekten Aufschrift »post paid« hatte er versehentlich »post office« senkrecht am linken Markenrand gedruckt. Da die Zeit bis zum Ball zu knapp war, um den Fehler zu korrigieren, wurden die Marken eben benutzt. Aber gleich anschließend ließ Brownrigg neue Druckplatten mit der korrekten Gravur herstellen. Daher sollte es nie mehr als 1000 Exemplare der ersten mauritianischen Briefmarken geben.

Bis heute ist es ein Geheimnis, wieviele Einladungen mit der fehlerhaften Marke tatsächlich verschickt wurden. Insgesamt 500 Einladungskarten wurden damals aufgelegt. Die Two-Pence-Marke mit dem Fehler wird heute unter Philatelisten zu Höchstpreisen gehandelt, denn es soll nur noch zwölf Exemplare davon geben. Und auch von der orangefarbenen One-Pence-Marke existieren nur noch 13 Stück. Einige Exemplare der weltberühmten Briefmarke befinden sich im Besitz des englischen Königshauses. Ein leidenschaftlicher und wohl auch betuchter Sammler bezahlte 1968 für einen Briefumschlag mit der »Blauen Mauritius« 380.000 US-Dollar. Und einem Konsortium verschiedener mautitianischer Banken und Privatleute gelang es, auf einer Versteigerung eine »Blaue« für vier Millionen US-Dollar von einem japanischen Sammler zu erwerben.

Informationen:

Nähere Informationen über die »Blaue Mauritius« gibt es in der einschlägigen Philatelisten-Literatur und im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:

Fremdenverkehrsbüro von Mauritius (Informationen in Deutsch)
Homepage des Blue Penny Museum in Port Louis (hier sind Nachdrucke der berühmten Marken ausgestellt)
Mauritius Enzyklopädie (ausführliche Infos, engl.)

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