Sklaven brachten die Sega, Kolonialherren die Küche

Informationen zu Musik, Tanz und Lebensgefühl / Kulinarische Vielfalt der kreolischen Kochkunst

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So bunt gemischt die Bevölkerungsgruppen auf Mauritius, so vielseitig sind Kultur und Küche auf der Tropeninsel. Die Sega, jene typisch mautitanische Ausdrucksform in Musik und Tanz, hat wie wohl auch das Kreolische als eigenständige Sprache ihren Ursprung in der Kommunikation der einstigen Sklaven. Den Kolonialmächten und Einwanderern ist es zu verdanken, dass die mauritianische Küche Elemente aus drei Kontinenten vereinigt.

Kulinarisches

Geradezu kosmopolitisch präsentiert sich die Küche von Mauritius dem Urlauber – so er denn den Hotelspeisesaal einmal verlässt und in einem der vielen Restaurants auf der Insel einkehrt. Wer das Experiment Essen wagt, hat die Auswahl aus einer kulinarischen Vielfalt, denn jede Bevölkerungsgruppe auf der Insel bringt ihre eigenen Rezepte mit das kulinarische Ganze ein. Und so finden sich auf den Speisekarten europäische Gerichte ebenso wie indische und chinesische. Die kreolische Küche vereint verschiedene dieser Geschmacksrichtungen zu einer eigenständigen Note.

Reis und Fisch, vor allem Tunfisch, Makrelen und Dorade, zählen zu den Grundnahrungsmitteln der Mauritianer. Man sollte es ihnen gleich tun, und am Imbiss an der Straße einen scharfen Snack, wie zum Beispiel die Samoussa, eine mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Teigtasche, oder eine Portion frischen Fisch zu probieren. Frisch aus dem Meer: auch Oktopus wird auf den Märkten angebotenDas kostet nicht viel, stillt den kleinen Hunger zwischendurch und schmeckt ganz ausgezeichnet. Noch besser dran ist derjenige, der frisch vom Markt Fisch oder Oktopus kauft und seinen privaten Gastgebern zur Zubereitung übergibt. In den großen Touristenhotels wird das zwar kaum möglich sein, doch in den kleineren Bungalowanlagen oder bei Privatunterkünften lohnt zumindest die Anfrage...

Als Nationalgericht gelten Carri-Gerichte (auch Curry). Sie haben ihren Ursprung in Indien. Carri (Curry) bedeutet so viel wie Soße, und entsprechend wird auf Mauritius ein würziges bis scharfes Eintopfgericht mit Fleisch, Fisch oder Geflügel, abgeschmeckt mit exotischen Gewürzen wie Ingwer, Kardamon, Safran, Koriander Chili oder Tamarind, serviert.

Tanz-, Musik- und Ausdrucksform

(Quelle: Mauritius Enzyklopädie)

Sega heißt die für Mautitius typische einheimische Musik-, Gesangs-, Tanz- und Ausdrucksform. Diese geht zurück auf afrikanische Musik zur Zeit der Sklaverei. Um 1768 erzählten Reisende nach Mauritius bei ihrer Heimkehr von so speziellen Gesängen und Tänzen der Sklaven. Bernadin de St. Pierre berichtete von deren Leidenschaft für die Musik und unbekannten Instrumenten, die harmonisch zu den Liebesliedern passten. Inspiriert von Sega versuchte 1860 Rousselin die Atmosphäre und Magie in Zeichnungen festzuhalten.

Der Rhythmus und die afrikanische Seele entwickelten sich auf Mauritius zu einer ganz speziellen Ausdrucksform, die sich als Sega etabliert hat und noch heute in der mautitianischen Gesellschaft einen festen Platz hat. In den meisten Hotels wird den Touristen mindestens einmal pro Woche eine Sega-Show geboten. Wer nicht zufällig an einem der Strände zu einer spontanen Sega-Session dazustößt, sollte sich diese Vorführungen nicht entgehen lassen.

Die ursprünglichen Instrumente, die den Tänzern den Rhythmus vorgeben, sind Bohre, Ravane, Maravane und Triangel. Sie werden auch heute noch verwendet. Die Bohre ist ein gebogener Holzrahmen, an den ein Stahlseil gespannt ist und auf das mit Holzstäben geschlagen wird. Mitunter dient etwa eine ausgehöhlte Frucht als Resonanzkörper. Unter Ravane versteht man ein Fell, das straff über einen hölzernen Rahmen gespannt ist, gelegentlich auch mit Glöckchen versehen. Und die Maravane ist eine Calebasse gefüllt mit kleinen Steinen oder Nüssen, die rhythmisch geschüttelt wird.

Der Tanz beginnt mit einem rhythmischen Wiegen der Hüften zum pulsierenden Takt, den die Ravane vorgiebt. Zunächst in langsamen Bewegungen passend zur feierlichen Melodie steigt dann das Tempo an, verzehrt die Tänzer und versetzt ihre Körper in Zuckungen und lebhafte Bewegungen, immer schneller bis sie der Ekstase gleich gänzlich mit Rhythmus und Tempo verschmelzen.

Informationen:

Nähere Informationen über Sega gibt es im Internet zum Beispiel unter folgender Adresse:

Mauritius Enzyklopädie (Beschreibung in Englisch)

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