Khao Lak nach der Flut

Wiederaufbau und Hoffnung / Viele Bungalowanlagen und Resorts wieder geöffnet

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Die Entwicklung

Khao Lak, etwa eine Autostunde nördlich der Insel Phuket, hatte sich in den vergangenen Jahren rasch vom Backpacker-Geheimtipp zu einem beliebten Feriengebiet entwickelt. Viele neue Bungalowanlagen entstanden an den kilometerlangen Stränden. Und trotz aller Entwicklungen – viele Pauschalreiseveranstalter hatten Khao Lak im Programm – verstanden es die Verantwortlichen vor Ort, den gemütlichen Charme Khao Laks zu bewahren und negative Begleiterscheinungen wie etwa am Patong-Beach auf der Insel Phuket zu verhindern. Hier gab es keine laut dröhnenden Discos, penetrante Strandhändler oder Bars, in denen sich junge Frauen ganz besonders um männliche Kunden bemühen. Khao Lak war eher das Reiseziel für Familien, für Individualisten, die zwar in diversen Souvenirläden shoppen, nicht aber von den Händlern »eingefangen« werden wollten, und schließlich für viele, die hier überwinterten. Viele Stammgäste kehrten immer wieder nach Khao Lak zurück.

Die Katastrophe

Khao Lak wurde vom Tsunami am 26. Dezember 2004 besonders schwer getroffen. Tausende Menschen – Touristen wie Thais – haben ihr Leben und/oder ihre Existenz verloren. Die Bilder der verherenden Flutkatastrophe gingen weltweit durch die Medien und schockierten die Menschen. Viele waren lange Zeit im Ungewissen, was aus ihren Angehörigen geworden ist, die zum Zeitpunkt des Tsunamis in Khao Lak ihren Urlaub verbracht haben. Nach und nach begannen die Aufräumarbeiten, zunächst mit einfachsten Mitteln, erst Tage später mit Unterstützung von Außen. Die Einsatzkräfte mussten Leiche um Leiche in eine Tempelanlage bringen – eine furchtbare und grausame Arbeit. Viele Tote warem kaum oder nur mit Hilfe von Zahnschemas zu identifizieren. Die, die die Flut überlebt haben, werden dieses traumatische Erlebnis wohl nicht so schnell vergessen.

Der Wiederaufbau

Quelle: Homepage des in Khao Lak lebenden Reiseführer-Autors Richard Doring:
www.khaolak.de
und Homepage des in Khao Lak lebenden Touranbieters Olaf Schomber:
www.khaolakguide.de


Bereits im Februar 2005 waren sich die Verantwortlichen Khao Laks einig, möglichst rasch mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Das Ziel: eine große Eröffnungsparty zum Start der neuen Saison am 1. November 2005. In den ersten Wochen war ein von der Regierung angedachtes Gesetz, wonach nur noch in einem Abstand von 100 Metern zum Strand gebaut werden darf, im Gespräch. Bis zum Besuch des thailändischen Ministerpräsidenten am 19. Februar in Khao Lak, galt deswegen offiziell ein Baustopp. Dieser wurde vom Ministerpräsidenten jedoch aufgehoben und die alte 30-Meter-Nichtbebauungsregel wieder in Kraft gesetzt. Seither wird an den Stränden intensiv der Wiederaufbau betrieben. Die Thais werden dabei von Volunteers, freiwilligen Helfern, unterstützt. Diese wohnen in jenen Resorts, die vom Tsunami verschont geblieben sind. Restaurants und Läden önen wieder. Zufahrtsstraßen werden neu gebaut und Stromleitungen verlegt.

Die Probleme

Im Mai hatte der Chairman der Tourist-Releated Business Operators in Phang Nga in einem Interview mit der Bangkok Post berichtet, dass die Planungen für den Wiederaufbau Khao Laks ins Stocken geraten seien, weil Banken keine Fortschritte in der urbanen Entwicklung erkennen würden und deshalt Kredite zurückhalten würden. Vom Chariman der Association of Hoteliers in Khao Lak wurde daher befürchtet, dass die Renovierung der beschädigten Resorts bis zur nächsten Saison im November 2005 möglicherweise nicht mehr zu schaffen sei. Die Resortbesitzer Khao Laks haben sich im Juni hingegen einmütig für den Wideraufbau des Tourismus ausgesprochen und sich das Ziel gesteckt, bis November 2005 1200 Zimmer für Pauschal- und Individualreisende anbieten zu können. Mit Stand August 2005 sind offenbar 26 Resorts wieder geöffnet, bis November sollen es 53 Anlagen sein, die Gästen wieder zur Verfügung stehen. Offenbar verhalten sich aber sowohl das thailändische Fremdenverkehrsbüro als auch die europäischen Reiseveranstalter mehr als zurückhaltend, denn weder taucht Khao Lak auf der Homepage des Fremdenverkehrbüros als Reiseziel auf, noch haben Veranstalter Khao Lak in ihren Winter-Programmen.

Die »Spenden-Affäre«

Im Februar 2005 habe, so schreibt der vor Ort lebende Richard Doring auf seiner Homepage, die Deutsche Botschaft nach Projektvorschlägen für den Wiederaufbau Khao Laks gebeten. Einige der in Khao Lak lebenden Deutschen, Österreicher und Schweizer hätten wenig später 16 Projekte bekannt, doch Ende Februar habe man die Mitteilung erhalten, dass es keine Spendengelder mehr gebe. Im April dann habe die Sonderbeauftragte des Bundeskanzleramtes für die Partnerschaftsinitiative Fluthilfe die bisherige Aufbauarbeit anerkannt und die Projektvorschläge wurden an die »Kommunale Servicestelle Partnerschaftsinitiative« beim InWEnt weitergeleitet. Eine Reaktion sei von dort aber bis Mitte Juni nicht erfolgt. Mehrere Quellen in Khao Lak berichten, dass auch bisher lediglich direkte Spenden von Privatpersonen die Betroffenen vor Ort erreicht haben. Hingegen sei von den Spendensammlungen der großen Organisationen oder der Bundesregierung in Khao Lak keine finanzielle Hilfe angekommen. Ähnliches ist auf der Homepage www.khaolak-beach.com nachzulesen. Dort befindet sich zudem ein Link zum Spendenportal des ZDF, auf dem die großen Organisationen über die Verwendung der Spendengelder Auskunft geben.

Die Hoffnung

Die Menschen in Khao Lak möchten so schnell wie möglich wieder zur Normalität zurückkehren und hoffen deshalb,.dass die Touristen so bald wie möglich wieder kommen. Die meisten Strände sind aufgeräumt, viele Resorts sind ebenso geöffnet wie Restaurants, Läden oder Tauchschulen, und auch Ausflugstouren werden wieder angeboten. Und auch wenn vieles zurzeit nicht mehr so ist, wie es einmal war, es wird mit Hochdruck am neuen Khao Lak gearbeitet, gebaut und neu begrünt.

Die neuen Fotos

Hier einige Fotos aus Khao Lak, aufgenommen im Juni 2005:

Symbolisch: Das Polizeiboot wurde vom Tsunami 1,3 Kilometer weit ins Landesinnere gespült

Symbolisch: Das Polizeiboot wurde vom Tsunami 1,3 Kilometer weit ins Landesinnere gespült

Die neue Strandstraße am Nang Thong Beach: Hier wird zurzeit am Wiederaufbau der Bungalowanlagen gearbeitet

Die neue Strandstraße am Nang Thong Beach: Hier wird zurzeit am Wiederaufbau der Bungalowanlagen gearbeitet

Zerstört: Das »Bandari« an der Strandstraße am Nang Thong Beach

Zerstört: Das »Bandari« an der Strandstraße am Nang Thong Beach

Am südlichsten Strandabschnitt Khao Laks: Sunset Beach

Am südlichsten Strandabschnitt Khao Laks: Sunset Beach

Am Theptharo Lagoon Beach Resort nördlich des Bang Niang Beach hatten im Juni 2005 die Aufräumarbeiten noch nicht begonnen

Am Theptharo Lagoon Beach Resort nördlich des Bang Niang Beach hatten im Juni 2005 die Aufräumarbeiten noch nicht begonnen

Gelände des Palm Andaman Beach Resort: Nur die Brücke hat der Flutwelle standgehalten

Gelände des Palm Andaman Beach Resort: Nur die Brücke hat der Flutwelle standgehalten
(Fotos: Jürgen Ramm)

Die alten Fotos

Bilder aus Khao Lak vor der Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004:

Das Palm Andaman Beach Resort war Heimat vieler Langzeiturlauber und Stammgäste

Das Palm Andaman Beach Resort war Heimat vieler Langzeiturlauber und Stammgäste

Blick auf den Nang Thong Beach

Blick auf den Nang Thong Beach (Fotos: Britta Eichner-Ramm)

Informationen:

Nähere Informationen über die Entwicklung in Khao Lak gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:

www.khaolak.de Homepage des in Khao Lak lebenden Reiseführer-Autors Richard Doring
www.khaolakguide.de Homepage des in Khao Lak lebenden Touranbieters Olaf Schomber

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