Teneriffas touristische Süd-
und beschauliche Ostküste

Pyramiden und Felshöhlen: Überraschende Entdeckungen auf kurviger Halbhöhenstraße

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Dieses Kapitel widmet sich zwei Regionen Teneriffas, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Zum einen ist da der stark touristisch geprägte Süden mit seinen Bettenburgen und Apartementanlagen, zwischen denen man sich fragen mag, ob hier denn wohl auch Einheimische leben oder ob diese lediglich zum Arbeiten herkommen? Auf der anderen Seite lassen sich an der Ostküste zwischen dem Reina-Sofia-Flughafen Teneriffa-Süd und der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife überraschende Entdeckungen machen.

Für die Beschreibungen einiger der in diesem Kapitel aufgeführten Orte dienten der Redaktion der Globetrotter-Seiten ausschließlich diverse Internetquellen. Dies liegt zum einen daran, dass ein ausgiebiger Besuch aller Orte nicht möglich war, zum anderen aber auch daran, dass in Orten wie etwa Los Christianos oder Playa de Las Americas der persönliche erste Eindruck unvermittelt Fluchtinstinkte wachgerufen hat. Nichts desto trotz soll es ja viele Menschen geben, denen ein Urlaub ausschließlich unter Gleichgesinnten und mit der passenden Infrastruktur in unmittelbarer Umgebung der Unterkunft gefällt. Wohl kaum sind sonst die touristischen Hochburgen der Insel im Süden zu erklären.

Sonnenuntergang vor der Südostküste Teneriffas















Sonnenuntergang vor der Südostküste Teneriffas (Foto: Eichner-Ramm)

Die Urlaubshochburgen

Für seinem feinen goldenen Strand und gute Windsurfbedingungen ist El Médano an der Küste, wenige Kilometer östlich des Flughafens, bekannt. Der Urlaubsort gehört zur Gemeinde Granadilla de Abona auf rund 650 Höhenmetern an der Straße (TF-21) zum Teide-Nationalpark. Zum Gebiet der Gemeinde Arona zählen die touristischen Zentren Las Galletas an der Costa del Silencio sowie Los Christianos und Playa de las Américas. Während an der Küste Hotels, Apartementhäuser, Freizeitcenter und Wasseraktivitäten das Bild dieser bedeutenden Tourismusregion bestimmen, ist der Ort Arona eher ländlich und landwirtschaftlich geprägt.

Los Christianos, gerade einmal 15 Kilometer vom Flughafen Teneriffa-Süd entfernt, ist ein beliebter und gut besuchter Urlaubsort mit einem 400 Meter langen, künstlichen Sandstrand, Uferpromenade, unzähligen Bars, Cafés, Nachtclubs, Geschäften und Restaurants sowie einem großen Aqua-Park und einem Golfplatz. Los Christianos ist aber auch Hafenort: von hier starten nicht nur Sportfischer, Bootsausflüge und Tauchfahrten in die nähere Umgebung der Südostküste, auch die Fähren und Schnellboote auf die Nachbarinseln La Gomera, El Hierro und La Palma legen von hier ab.

Hafen- und Urlaubsort im Südosten Teneriffas: Los Christianos










Los Christianos (Foto: Eichner-Ramm)

Ende der 60-er Jahre wurde Playa de las Americas gebaut. Der Retortenort besteht einzig und allein aus tourischer Infrastruktur – kanarische Einwohner findet man hier nicht, dafür aber jede Menge Nordeuropäer, allen voran Briten, die hier Pubs, Pizza-Buden und Imbissketten sowie Bars und Discotheken finden. Playa de las Americas ist der ideale Ort für all jene, die die Nacht zum Tage machen wollen, keinerlei spanische Kost zu sich nehmen möchten, ihr Geld in Spielhöllen oder klimatisierten Shopping-Centern ausgeben und die künstlichen Strände zum Ausschlafen und Sonnenbraten nutzen wollen. In Las Galletas schließlich soll der ursprüngliche Charme des einstigen Fischerdorfes noch nicht gänzlich verloren gegangen sein. Es gibt einige Fischlokale und schwarzen Strand mit Sand und Kies. In der Nähe befindet sich die Siedlung Palm-Mar.

Costa Adeje

Nordwestlich an Playa Las Americas schließt sich die Costa Adeje an, die zum gleichnamigen Gemeindegebiet gehört. In den vergangenen Jahren hat sich auch hier der Tourismus ausgebreitet – wie es heißt sollen hier die Hotelanlagen und Feriensiedlungen einen hohen Qualitätsstandard haben. Zu den wichtigsten Urlaubswohnanlagen der Costa Adeje zählen Playa del Duque, Fañabé, San Eugenio und El Beril. Strand an der Costa Adeje (Foto: Tourismusbüro Costa Adeje)Das Umland zwischen Ferienorten an der Küste und dem Hauptort der Gemeinde im Landesinnern auf 280 Höhenmetern ist, soweit nicht gebaut wird, der Landwirtschaft vorbehalten. Traditionell werden Bananen und Tomaten angebaut.

Costa Adeje (Foto: Tourismusbüro Costa Adeje)














Großes Bild: Costa Adeje;
kleines Bild oben: Strand an der Costa Adeje
(Fotos: Tourismusbüro Costa Adeje)


La Villa de Adeje, soll vor der Eroberung durch die Spanier Sitz des letzten Menceys (Guanchenkönigs) Axerax (auch Gran Tinerfe genannt) gewesen sein. Im historischen Zentrum des Ortes zählt die zweischiffige Pfarrkirche Santa Úrsula mit ihrer Kassettendecke im Mudejarstil, Retabelen aus der ersten Periode des Kolonialbarocks, erhaltenen Pariser Gobelinteppichen (zweite Epoche) aus dem 17. Jahrhundert und dem ältesten Faksimile der Jungfrau von Candelaria aus dem 16. Jahrhundert zu den kulturellen Sehenswürdigkeiten.

Neben dem Kloster Nuestra Señora de Guadalupe y San Pablo, in dem sich ein Museum für kirchliche Kunst mit Werken aus dem 14. bis 19. Jahrhundert befindet, ist in Adeje auch die Festung Casa Fuerte, auch befestigtes Haus genannt, ein interessantes historisches Gebäude. Die Ponte, die zugleich auch Grafen von La Gomera waren, erhielten im Mai 1555 die Genehmigung, ein »befestigtes Haus« zu errichten. Pedro de Ponte baute es 1556, um seine Besitztümer zu verteidigen. Elemente dieser Casa Fuerte sind erhalten geblieben, nicht jedoch die Stücke, die einst das herrschaftliche Anwesen schmückten: Möbel, Wandteppiche, Waffen und vieles mehr. Im »befestigtes Haus« soll übrigens der englische Freibeuter John Hawkins mehrmals abgestiegen sein. Grund: Er soll mit Pedro de Ponte bei der Einführung schwarzer Sklaven in Amerika kooperiert haben.

Barranco de Inferio

Nahe der Casa Fuerte in Adeje beginnt ein Wanderweg, der in den Barranco de Inferio führt. Die »Teufelsschlucht« im Massiv von Adeje ist ein spezielles Naturreservat, das nicht nur wegen seiner Geomorphologie sondern auch wegen der Flora und Fauna interessant ist. Der Zugang zur Schlucht ist daher auch begrenzt. Eine eindrucksvolle Kaskade, gespeist aus dem Wasser der Quelle des El Roque Abinque, Drachenbäume,. die auf wundersame Weise an den Felsen Halt finden, und die hygrophile Vegetation zählen zu den bemerkenswertesten Elementen des Barranco de Inferio. Die Schlucht soll der einzige Ort im kargen Süden der Insel sein, an dem es einen natürlichen Wasserfluss gibt. Die Wanderung bis zur Kaskade und zurück dauert etwa zweieinhalb bis drei Stunden.

Guía de Isora

Landwirtschaftliches Zentrum im Südwesten der Insel – auf Halbhöhenlage an der TF 82 gelegen – ist Guía de Isora. Zum Gemeindegebiet zählen die Strände von San Juan und Alcalá. Die dreischiffige Pfarrkirche Nuestra Señora de la Luz war einst Wallfahrtskapelle. In ihrem Innern hat sie eine Kassettendecke im Mudejarstil, und im Altarraum wird eine Schnitzerei der Jungfrau von La Luz de Guía verwahrt. Sehenswert sollen auch drei der sieben Retabel sowie ein Gemälde der Mariä Verkündigung und schöne Goldschmiedearbeiten, darunter eine Monstraz im barocken Stil, sein.

Stattlich: Kandelaberwolfsmilch














Stattlich: Kandelaberwolfsmilch
(Foto: Eichner-Ramm)


Wenige Kilometer in Richtung Santiago del Teide befindet sich das Dorf Chio, dessen Pfarrkirche der Schutzpatronin Nuestra Señora de La Paz geweiht ist. Ländlich mit typisch kanarischen Häusern geht es in den Vierteln Aripe und Chirche oberhalb des Ortskerns von Guía de Isora zu. Im Süden liegen El Jaral und Acoteja, ebenfalls mit kanarischer Architektur. Am Fuß des 1047 Meter hohen Tejina liegt der gleichnamige Weiler und das verlassene Dorf Las Fuentes, in dem laut Internetquellen in Sandwände gegrabene Wohnstätten zu sehen sein sollen.

Santiago del Teide

Von der Küste bis zu den Hängen des Teide erstreckt sich das Gemeindegebiet von Santiago del Teide im Südwesten Teneriffas. Der Hauptort liegt im Inselinnern an der TF 82 und er ist Ausgangspunkt für Touren in das recht einsame Teno-Gebirge beziehungsweise in die berühmte Masca-Schlucht. Für sein traditionelles Töpferhandwerk ist der Weiler Arguaya bekannt. Dank Schaffung eines Museums und eines Zentrums für Töpferei blieb dieses erhalten. Unweit des Hauptortes liegt das landwirtschaftlich geprägte Dorf Tamaimo In Dörfern wie El Retamar, Montaña de Samara, Andén del Ramo, Montaña de Guama, La Cabezada, Chimayache, El Roque und Los Quemados wurden Spuren prähistorischer Verhangenheit – Ansiedlungen, Grüfte und verschiedene Gegenstände der Ureinwohner – entdeckt.

Einst hieß die Gemeinde Santiago del Teide Valle de Santiago und gehörte zum Königreich von Adeje. Schon um 1508 gab es in dieser Gegend eine Wallfahrtskapelle. 1676 forcierte der Bischof Bartholomé Jiménez bei der Krone, dass eine Pfarrei geschaffen wird, um nicht von Buenavista abzuhängen. Die Pfarrei wurde 1679 gegründet. Valle Santiago war von 1663 bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts Domäne. Großen Aufschwung erfuhr der Ort 1930 mit Bau der Straße bis Santiago del Teide, mit Erschließung von Wassergalerien um 1950 und dem Aufkommen des Fremdenverkehrs in den 1960er Jahren.

Imposante Steilküste: Los Gigantes














Imposante Steilküste: Los Gigantes
(Foto: Eichner-Ramm)


Los Gigantes

Spektakulärster Küstenstrich der Region Santiago del Teide ist die Steilküste von Los Acantilados de Los Gigentes – als nationale touristische Attraktion eingestuft. Bis zu 400 Meter ragen die zerklüfteten, senkrechten Felswände aus dem Meer auf. Die angrenzenden Küstengewässer sind Heimat von Delfinen. Vom Hafen in Los Gigantes starten Ausflugsboote zu Delfin- und Walbeobachtungstouren sowie zum Hochseefischen. Im Ortsteil Tamaimo startet eine spektakuläre Wanderung, für die die Asociacion Centro Para El Desarrollo Rural del Sur de Tenerife Comarca Chasna Isora eine detaillierte Wegbeschreibung herausgegeben hat. Auf Anfrage ist das Faltblatt eventuell in einer Touristinfo erhältlich. Danach Die acht Kilometer lange Tour wird mit vier Stunden angegeben. Der Weg führt durch Felstunnel, eine Schlucht und schließlich an der Steilküste entlang nach Los Gigantes.

Los Gigantes ist ein ganz und gar auf den Tourismus ausgerichteter Ortsteil. Man hat den Eindruck, jedes noch so kleine Fleckchen ist bzw. wird bebaut, um Gäste zu beherbergen. Selbst direkt an den steilen Hängen »kleben« mehr oder weniger attraktive Appartementblocks, erschlossen über schmale Stichstraßen. Der Hafen ist durch eine lange Mole geschützt. An ihn schließt sich ein kleiner »Strand« an, auf der anderen Seite befindet sich El Laguillo, ein Schwimmbad mit künstlichen Becken auf einer Terrasse über den Felsklippen. Wer hier lieber Eintritt bezahlt statt sich an der Hafenrampe niederzulassen, kann neben sanitären Einrichtungen auch einen schönen Blick auf die Steilküste genießen. Die Hauptstraße des Ortes ist gesäumt von Souvenirshops, Läden, Bars und Restaurants.

Puerto de Santiago und
Playa de la Arena

Eine Grenze zwischen Los Gigantes und dem südlichen Nachbarn Puerto de Santiago ist kaum auszumachen. Die Bebauung geht quasi nahtlos ineinander über. Schade nur, dass (bisher) es keinen durchgängigen Fußweg entlang der Kirche in Puerto SantiagoKüste gibt, so dass man irgendwie immer auf und ab läuft, Treppen oder steile Pfade hinauf und hinab gehen und diverse Appartement- und Hotelanlagen umrunden muss. Zwischen Los Gigantes und Playa de La Arena liegt auf einer Landzunge sowie am Hang darüber Puerto de Santiago. Nur in einigen wenigen Nebensträßchen spürt man noch den Hauch des einstigen Fischerdorfes, denn auch hier dreht sich heute fast alles um den Tourismus. Ein Stichsträßchen führt hinunter zum kleinen Hafen Puerto Pequero.

En der Hauptverbindungsstraße oberhalb der Hafenbucht zweigt ein steiles Sträßchen den Hügel hinauf ab. Folgt man diesem, gelangt man nach wenigen Metern zur Kirche von Puerto de Santiago. Wenn jedoch nicht gerade Gottesdienst ist, ist sei meist verschlossen. Dunkler Lavastein rahmt das weiß getünchte Mauerwerk ein. Entlang der Avenida Maritima befindet sich das touristische Zentrum von Puerto Santiago. Hier reihen sich Restaurants, Shops und andere Geschäfte und Dienstleister aneiander. Kunst am Neubau in Puerto SantiagoDas Publikum ist überwiegend britisch und zumeist jenseits der Ruhestandsgrenze. Verirrt man sich als »junger Mensch um die 40« hierher und sucht etwa nach einem Internet-Café, so muss man sich schon in die Spielhölle begeben. Dort kann man dann beschallt von piependen, ratternden und anderweitig lärmenden Apparaten seine Mailbox checken. In einem der mehrstöckigen Geschäfts- und Appartementblöcke befindet sich eine Tourist-Information, die aber, so sie denn einmal geöffnet haben sollte, außer Werbezetteln nicht viel anzubieten hat.

Puerto Santiago














Puerto Santiago (Foto: Eichner-Ramm)

Zum Gemeindegebiet von Santiago del Teide zählen auch die Strände von La Arena und El Ángel. La Arena ist eine kleine Bucht mit schwarzem Sandstrand. Sanitäre Anlagen stehen gegen Gebühr zur Verfügung. Das Baden ist jedoch nicht ganz ungefährlich, denn es soll Unterströmungen geben, vor denen auch Hinweisschilder am Strand warnen. In der Saison muss es an der Playa La Arena recht eng zugehen. Oberhalb der Strandbucht befindet sich eine Terrasse, von der aus Helikoptertouren starten und auf der man oberhalb der Felsküste auf Bänken sitzen kann. Leider ist auch in Puerto Santiago kaum ein öffentlicher Zugang zum Wasser möglich, und auch einen Spazierweg entlang der Küste gibt es nicht. Bei klarem Wetter bietet sich übrigens eine schöne Aussicht auf die benachbarte Nordküste La Gomeras.

Gomera im Blick: Playa Arena














Gomera im Blick: Playa Arena
(Foto: Eichner-Ramm)


Entlang der Ostküste

Weitaus beschaulicher und typischer als die stark touristisch und von riesigen Bananenplantagen geprägte Südküste ist der Osten Teneriffas. Urlaubern, die einen Mietwagen zur Verfügung haben, sei eine gemütliche Fahrt auf Halbhöhenlage empfohlen. Wer die Strecke zügig zurückzulegen möchte, sollte die Autobahn in Küstennähe wählen. Je nach Zeit, die man auf der landschaftlich reizvollen TF 28 verbracht hat, lässt sich eine Rundfahrt ab Güímar und / oder Granadilla de Abona auch mit einer Runde durch den Teide-Nationalpark kombinieren. Im folgenden werden einige der Orte von Nord nach Süd kurz beschrieben.

Santa Cruz de Tenerife

Die meisten Touristen, die von den Badeorten im Süden oder Südosten eine Tagestour in den Norden Teneriffas unternehmen, nehmen sich nicht viel Zeit für die Insel-Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife und fahren allenfalls durch die geschäftige Stadt durch, etwa auf dem Weg zum berühmten Strand von Las Teresitas – der mit weißem Sand und Palmen künstlich angelegte Playa de las Teresitas gilt als schönster der Insel – nordöstlich der Stadt. Dabei gibt es in der Hafenstadt viel zu entdecken, und beim Bummel durch die Altstadt dürfte man nur wenigen Touristen begegnen. Wer dies nicht alleine tun möchte, kann an einem kostenlosen etwa anderthalbstündigen Rundgang des örtlichen Fremdenverkehrsamtes teilnehmen. Informationen darüber gibt es am Informationskiosk an der Plaza de España.

Monumental: Sitz der Inselregierung in Santa Cruz de Tenerife (Foto: Cabildo Insular de Tenerife)










Monumental: Sitz der Inselregierung
in Santa Cruz de Tenerife
(Foto: Cabildo Insular de Tenerife)


Vor der Eroberung, im Reich von Anaga, trug die heutige Hauptstadt den Namen Añazo und eine große Gruppe von Guanchen lebte in den Höhlen der Schlucht von Santos ñ genau dort, wo Fernández de Lugo auf die Insel eindrang. Im heutigen Viertel von El Cabo stellte der Eroberer das Kreuz auf, um das herum sich der ursprüngliche Kern der Stadt entwickelte. In den letzten Jahren des 15. Jahrhunderts entwickelte sich eine heterogene Gesellschaft aus Soldaten, Seeleuten, Händlern und Guanchen. Mit dem 1803 von König Karl IV. gewährten Titel »Muy Noble, Leal e Invicta« (»Ehrwürdiger, Treuer und Unbesiegter Ort«) wurde Santa Cruz de Tenerife unabhängig von La Laguna. Die Stadtrechte wurden 1859 verliehen. Im selben Jahrhundert wurde Santa Cruz de Tenerife auch Hauptstadt des Archipels. Seit 1982 ist die Stadt im Wechsel mit Las Palmas de Gran Canaria administratives Zentrum und Regierungssitz.

Der Landungsplatz von Santa Cruz entwickelte sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts aufgrund seiner strategischen Lage zum bevorzugten Zwischenstopp auf den Routen nach Amerika. Verteidigungsanlagen wurden gebaut, um den Hafen zu befestigen – darunter das heute verschwundene Schloss von San Cristóbal (1570) oder das von San Juan (1648). Weitere Verteidigungsanlagen folgten. Im 18. Jahrhundert erfuhr der Hafen der Stadt einen starken Aufschwung, und während des gesamten 19. Jahrhunderts wurden die Hafenanlagen ständig erweitert. Vor allem deshalb ist Santa Cruz de Tenerife heute wichtiger Handelsplatz zwischen Europa, Afrika und Amerika und gilt als Verkehrs-Drehkreuz der Kanaren.

Kulturell wie architektonisch hat Santa Cruz de Tenerife einiges zu bieten. Die Stadt ist geprägt von breiten, prachtvollen Alleen, große wie kleine Plätze, Parks und Grünflächen sowie pulsierende Straßen und eine Fußgängerzone. Alte und neue Architektur bilden ein lebendiges Ensemble der rund 250.000 Einwohner zählenden Stadt. Zum Einkaufen reizt die City ebenso wie zu kulturellen Entdeckungen. So zieren die Gärten, Plätze und Ramblas zahlreiche Skulpturen. Diese Dauerausstellung zählt, so heißt es auf den Informationsseiten der Inselregierung, zu den wichtigsten der Welt. Geschaffen wurden die Exponate von internationalen Künstlern von Rang, darunter etwa der kanarische Avantgardist José Abad. Museen für Geschichte, Wissenschaft und Anthropologie, Galerien sowie verschiedene Theater und Kulturzentren bieten der Kunst und Kultur einen Rahmen.

Modern: Auditorio de Tenerife in Santa Cruz de Tenerife (Foto: Cabildo Insular de Tenerife)









Modern: Auditorio de Tenerife in Santa Cruz de Tenerife (Foto: Cabildo Insular de Tenerife)

Zu den architektonischen »Kunstwerken« zählt auch das Auditorio de Tenerife an der Küste nahe des internationalen Messe- und Kongresszentrums gelegen. Das von dem berühmten spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfene Bauwerk sticht durch seine ungewöhnliche Dachkonstruktion ins Auge: Das weiße Dach ragt einer Flosse gleich empor und soll den künstlerischen Charakter, der im Inneren des Gebäudes daheim ist, nach außen widerspiegeln. Während es sich beim Auditorio de Tenerife um ein modernes Gebäude handelt, handelt es sich etwa bei jenem monumentalen Bau mit quadratischem Turm nahe der Plaza España und des Hafens um den Sitz der Inselregierung. Der einheimische Architekt José Enrique Marrero Regalado entwarf das ganz dem Stil Francos von 1935 bis 1940 erbaute Gebäude. Der nationalistische General Francisco Bahamonde Franco war 1936 von der Volksfrontregierung in Madrid als Militärgouverneur nach Santa Cruz de Tenerife strafversetzt und soll hier seine Militärverschwörung eingeleitet haben, die in den spanischen Bürgerkrieg führte.

Den Namen des Generals trägt die bei Einheimischen beliebte Rambla del General Franco, eine Flaniermeile in Ost-West-Richtung. Shoppen lässt es sich auf der Calle Castillo, die von der Plaza de España am Hafen hinauf zur Plaza Weyler mit dem »Liebesbrunnen« in seiner Mitte führt. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen auch die Kirche von San Francisco aus dem 17. und 18. Jahrhundert, einst Teil des franziskanischen Klosters von Pedro de Alcántara, und die Kirche von La Concepción, deren Turm als das Wahrzeichen der Stadt gilt. Letztere ist 1653 auf den Ruinen einer Kapelle von 1502 erbaut worden. Sie besteht aus fünf Schiffen und hat einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes. In ihrem Innern beherbergt die Kirche bedeutende Kunstschätze, darunter ein kleines gotisches Bildnis der Jungfrau von Consolación, wertvolle Goldschmiedearbeiten wie den Silber-Thron von El Corpus, oder aber das reich verzierte und verschnörkelte Retabel in der Kapelle von Carta in der Vorsakristei.

Auf den breiten Ramblas der Inselhauptstadt lässt es sich schön flanieren. (Foto: Cabildo Insular de Tenerife)
















Auf den breiten Ramblas der Inselhauptstadt lässt es sich schön flanieren.
(Foto: Cabildo Insular de Tenerife)


Idylle an der Ostküste: Dach eines Hauses in Arico
























Idylle an der Ostküste: Dach eines Hauses in Arico.
(Foto: Eichner-Ramm)


Candelaria

Zirka 20 Kilometer südlich der Inselhauptstadt liegt Canelaria. Etwa 100 Jahre vor der Eroberung Teneriffss – gegen Ende des 14. Jahrhunderts – soll an der Küste eine gotische Schitzerei der Jungfrau von Candelaria an den Strand von Chimisay angespült worden sein. Im rechten Arm hielt sie ein Kind, in der Linken eine grüne Kerze. Die Guanchen huldigten das Bildnis unter dem Namen Chaxiraxi, was soviel wie Herrin der Welt bedeutet, und verwahrten die Figur in der Grotte San Blas. Bei einer Überschwemmung ging das ursprüngliche Bildnis 1826 jedoch verloren. Fernando Estévanez fertigte eine neue Jungfrauen-Figur, Türklopfer an einem kanarischen Hausdenn Papst Klemens VIII. hat die Jungfrau 1599 zur Schutzpatronin des kanarischen Archipels erklärt. Einmal im Jahr (am 15. August) pilgern die Inselbewohner nach Candelaria, um ihre Erscheinung zu feiern. Das Abbild der Jungfrau von Candelaria wird heute in der 1959 erbauten Basilika des Ortes aufbewahrt. Die dreischiffige Basilika hat ein Dachwerk, das den Mudejarstil imitiert, eine von einer 25 Meter hohen Kuppel gekrönten Vierung, einen 45 Meter hohen Turm, der von einem kanarischen Balkon verziert wird, und zwei Fassaden.

Neben der Basilika steht das 1803 erbaute Dominikaner-Kloster. In der Kapelle ist ein Museum untergebracht, und hinter dem Kloster befindet sich die Grotte von San Blas. Auf dem Vorplatz der Basilika steht die große Bronceskulptur-Gruppe Los Menceyes, die die neun Menceyes der Guanchen darstellt und als wichtigste der Inseln zählt. Der Bildhauer José Abad hat sie angefertigt. Gegenüber dem Haupteingang der Basilika zu bewundern ist der Pilgerbrunnen (Fuente de los Peregrinos). Er wurde 1959 von Alfredo Reyes Darias errichtet und besteht aus einem großen Mosaik mit natürlichen Elementen. Er stellt die Heilige Muttergottes dar, während sie eines ihrer Wunder wirkt. Die sieben wasserspendende Delfine am Rand des Brunnens symbolisieren die sieben Kanarischen Inseln.

Beschaulich: Arafo















Beschaulich: Arafo. (Foto: Eichner-Ramm)

Arafo

Am eindrucksvollsten gestaltet sich die Zufahrt auf den Ort Arafo am Osthang der Esperanza-Bergkette gelegen, wenn man von dieser beziehungsweise der Kammstraße TF 24 die vielen Kurven und Kehren 18 Kilometer hinunter kurvt – Musikalischer Ort: Arafo hat Musikern und Sängern ein Denkmal gesetzteine landschaftlich sehr reizvollen Strecke. Während in den Höhenlagen – innerhalb der Naturparkgrenzen – noch steile Berghänge und üppiges Grün das Bild prägen, umgeben terrassierte Felder die direkte Umgebung des Ortes. Nicht versäumen sollte man, nach dieser ins Zentrum von Arafo abzuzweigen und einen Zwischenstopp einzulegen. Etwa 5500 Einwohner leben hier, und dass sie von Haus aus sehr musikalisch sind, beweist nicht nur das Denkmal in der Ortsmitte (Foto). Auch wer in der nahegelegenen Dorftaverne einkehrt, wird sich mit etwas Glück von den Sangeskünsten der einheimischen Gäste überzeugen können. Darüber hinaus gibt es in Arafo zwei kulturelle Vereine und mehrere Musikkapellen und -gruppen.

Der Ort präsentiert sich gepflegt und traditionell. Blumen und Reben zieren die zumeist weiß getünchten Häuser, die sich den Hang hinauf erstrecken. An der Plaza im Zentrum steht Pfarrkirche in Arafodie Pfarrkirche von San Juan Degollado. Die ursprüngliche Wallfahrtskapelle war bereits 1673 im Bau und wurde San Juan Bautista (Johannes dem Täufer) geweiht. Weil es aber bereits in Güín;mar eine Kapelle gleichen Namens gab, wurde zur Definition des Patronats als Motiv das Martyrium des Heiligen, also die Enthauptung (Degollación) angegeben. Die Wallfahrtskirche wurde im 18. Jahrhundert erweitert und 1795 zur Pfarrkirche erklärt.

Capila de la Cruz in Arafo















Capila de la Cruz in Arafo. (Foto: Eichner-Ramm)

Im oberen Teil des Dorfes liegt in einer Gasse versteckt die Capila de la Cruz, eine kleine Kapelle, deren großes Doppeltor eher an die Einfahrt zu einem landwirtschaftlichen Gehöft erinnert. Das kleine Kreuz auf Holzkreuze vor Steinmauer gegenüber der Capila de la Cruz in Arafodem Giebel und das Wappen über dem Bogenportal stellen bei genauerer Betrachtung klar, um was es sich bei diesem Gebäude handelt. Zudem steht an der linken Gebäudeseite ein entsprechendes Schild. Gegenüber der meist verschlossenen Kapelle fällt bei genauerem Hinsehen eine getünchte Steinmauer auf, vor der drei braune Holzkreuze stehen. Ob sie im Zusammenhang mit der Capila de la Cruz stehen, ließ sich vorerst nicht recherchieren.

Das Dorf, das seinen Ursprung wohl zu Beginn des 16. Jahrhunderts hat, entfaltete sich in den Zonen, die als El Asserradero und Perdomo bekannt sind. Grund: Das Wasser der dort existierenden Quellen von El Añavingo wurde ausgenutzt, um das Land urbar zu machen. Politisch und religiös war Arafo von Güímar und Candelaria abhängig, bis es 1795 den Titel der Pfarrei erhielt.

Gewitterstimmung an der Ostküste














Gewitterstimmung an der Ostküste
(Foto: Eichner-Ramm)

Güímar

Dem berühmten Orotava-Tal gegenüber liegt das Tal von Güímar mit der gleichnamigen etwa 16.300 Einwohner zählenden Gemeinde. Es handelt sich um eine der ältesten Ortschaften Teneriffas. Bis zur Eroberung der Insel durch die spanische Krone 1496 war Güímar, auch Goymad genannt, eines der Mencey-Reiche. Der letzte Mencey (Guanchenkönig), Añaterve El Bueno, schloss mit dem ersten Statthalter einen Freundschaftspakt. Viele Guanchen blieben nach der Eroberung hier und einige genossen gar Privilegien. Die besten Ländereien teilte der Statthalter an die Brüder Felipe und Blasino de Inglesco Piombino, reiche italienische Kaufleute auf. Diese pflanzten im Jahr 1500 Rohrzucker an und bauten eine Zuckerfabrik – der Ursprung für den Wohlstand des Tals.

Rund um den eigentlichen Ortskern Güímars im mittlerer Höhenlage – im Gebiet von Siete Lomas (Sieben Hügel) – dominiert die Landwirtschaft. Hauptsächlich Tomaten, Kartoffeln, Obstbäume aber auch Avocados und Wein werden hier angebaut. In den Küstengebieten der Gemeinde befindet sich das Naturgebiet Malpaís de Güímar, das neben dem Montaña Grande weitere kleinere Vulkankegel und große Lavageröllfelder, so genannte Malpaís (schlechter Boden), umfasst. In den Höhenlagen schließlich ist der Naturpark Corona Forestal erwähnenswert – als größtes Naturschutzgebiet des kanarischen Archipels. Es erstreckt sich von La Ladera auf etwa 300 Metern bis zum Izaña auf 2382 Metern. Ausgedehnte Kiefernwälder und Ginsterfelder charakterisieren diese Landschaft.

ZZahlreiche Schluchten durchziehen die Berge. Eine der bekanntesten ist die als Naturdenkmal eingestufte Herques-Schlucht, die gleichzeitig die Grenze zwischen Güímar und Fasina bildet. »Sie ist lang, eng, gewunden und ziemlich verschlossen«, heißt es im vom städtischen Fremdenverkehrsamt herausgegebenen Güímar-Reiseführer. Zahlreiche kleinere Schluchten, über die mitunter abrupt mehrere hundert Meter hohe Steilwände aufragen, münden in die Herques-Schlucht. Landwirtschaftliche Terrassenfelder und einige vorspanische Höhlengräber sind in dieser Gegend zu finden, aber auch alte gepflasterte Wege wie der Camino Real. Dieser »Königsweg« verbindet El Escobal mit Fasina.

Kanarische Architektur in Güímar














Kanarische Architektur in Güímar.
(Foto: Eichner-Ramm)


Güímar ist vor allem aber wegen seiner Pyramiden bekannt. Was es damit auf sich hat, ist bis heute umstritten. Der berühmte norwegische Forscher Thor Heyerdahl jedenfalls hat nach deren Entdeckung die stufenförmigen Gebilde mit rechteckigem Grundriss seit 1991 genau studiert. Während manche Archäologen in ihnen lediglich landwirtschaftliche Pyramide in Güímar Steinterrassen sehen, entdeckte Heyerdahl bauliche Parallelen zu Pyramiden in Mexico, Peru und im alten Mesopotamien. Wer mag, kann sich selbst ein Bild machen: im ethnografischen Park »Pirámides de Güímar« sind die sechsstufigen Pyramiden, das Museum »Casa Chacona« sowie eine Kopie von Heyerdahls Schilfrohrfloßes RA II zu sehen.

Nicht versäumen sollte man einen Zwischenstopp im alten Stadtkern von Güímar, denn hier finden sich nicht nur viele Gebäude im typisch-kanarischen Stil, sondern auch, wie vorbildlich, Hinweistafeln mit kurzen Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten. Auf diese Weise kann der Reiseführer beim Bummel getrost im Auto liegen bleiben. Auf dem Weg vom ethnografischen Park ins Ortszentrum passiert man an der Calle de Arafo rechter Hand die Iglesia de San Pedro. Die Struktur des um 1610 errichteten Gotteshauses beruht auf einem so genannten lateinischen Kreuz. Bemerkenswert ist die Haupttür aus Riga-Holz sowie im Inneren die Kanzel aus dem selben Holz sowie der Hochaltar aus ziseliertem Silber.

Folgt man am Ende der Plaza de San Pedro der Calle Santo Domingo, gelangt man zur Plaza del Ayuntamiento. Dort steht unter stattlichen Bäumen nicht nur ein hübscher Springbrunnen, sondern auch das ehemalige Dominikaner-Kloster von Santo Domingo, Brunnen vor dem Rathaus in Güímarin dem sich heute das Rathaus der Stadt sowie eine Polizeiwache und eine Bücherei befinden.1649 genehmigte Bischof Francisco Sánchez Villanueva Gründung und Bau des Klosters. Es war anfangs ein Vikariat und unterstand keiner Klausur. 1835 verlor das Kloster seine Funktion infolge der Verweltlichung von Mendizábal und diente fortan zivilen Zwecken. In den 1950er Jahren wurden im zentralen Ehemaliges Dominikaner-Kloster in GüímarInnenhof die Säulen und der Kreuzgang entfernt. Dennoch hat das Gebäude seine strukturelle Charakteristik bewahrt. Im Innenhof befindet sich ein kleiner Brunnen und man kann den ehemaligen Kreuzgang erahnen. Als sehenswert gilt der Plenarsaal, Salón de Plenos, im Obergeschoss. Auf Anfrage bei einem der Rathausmitarbeiter darf man diesen vielleicht angucken.

Ehemaliger Kreuzgang: Innenhof des Rathauses in Güímar














Ehemaliger Kreuzgang: Innenhof des Rathauses in Güímar. (Foto: Eichner-Ramm)

Teil des einstigen Dominikaner-Klosters war auch die Kirche von Santo Domingo. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und auch ihre Architektur kennzeichnet sich durch ein lateinisches Kreuz. Heute ist sie Pfarrkirche und beherbergt eine Reihe von Heiligenbildern, doch ursprünglich sollte sie die Jungfrau von Candelaria beherbergen und vor Plünderungen jener Epoche schützen. Nur ein paar Schritte von der Klosterkirche entfernt ist das Casa Santo Domingo, ein Eckhaus, in dem heute ein gepflegtes Restaurant und Landhotel untergebracht ist. Nachdem man den Edelholz-Balkon und das Ziegeldach bewundert hat, lohnt Balkon aus Edelholz: Casa Santo Domingo in Güímarauch ein Blick ins Innere. Die ursprüngliche Konstruktion aus dem 16. Jahrhundert ist nach einigen Reformen im Zustand vom 18. Jahrhundert weitgehend erhalten. Der Grundriss hat eine L-Form mit einem zentralen, rechteckigen Hof, der diesen Flügel vom Vorratsraum trennt. In letzterem befindet sich heute ein stattliches Weinlager. Heimelig und urgemütlich ist der Gastraum hergerichtet und lädt zum Bleiben ein. Prominentester Bewohner des Casa Santo Domingo war Fernando de Torres Marrero y Ledesma (1726 - 1807), Oberstleutnant der Milizen, Militärgouverneur und Bürgermeister von Güímar.

Weinlager im Casa Santo Domingo in Güímar














Weinlager im Casa Santo Domingo in Güímar. (Foto: Eichner-Ramm)

Fasina

Auf der landschaftlich reizvollen TF 28 in Halbhöhenlage fährt man nun von Güímar südwärts in Richtung Fasina. Vom Mirador de Don Martin am Höhenzug von La Ladera bietet sich eine schöne Aussicht auf das Tal von Güímar mit den Terrassenkulturen und dem ausgeklügelten Bewässerungssystem. In vielen Kurven windet sich die Straße um Markante Pflanze am Straßenrand in Fasinadie Ausläufer der Berge und die Taleinschnitte herum. Einige Kilometer fährt man an einem der Bewässerungskanäle, dem Canal del Estado, entlang und passiert wie auch im weiteren Verlauf der TF 28 eine Vielzahl an Höhlen im porösen Tuffstein am Straßenrand. Viele der historischen Höhlen werden heute zur Pilz-Zucht genutzt. Nach etwa zwölf Kilometern führt ein Abzweig das Tal von Herque hinunter zur Küste nach El Tablado.

Die Straße schlängelt sich durch den Ort Fasina. Die knapp 2700 Einwohner leben überwiegend von Landwirtschaft. Verschiedene Geschichtsschreiber erwähnen Fasina bereits im 16. jahrhundert, als Guanchen in den Höhlen der Umgebung wohnten. Die Pfarrkirche im Ort wurde an Stelle einer Kirche errichtet, die 1918 abbrannte. Hoch über dem Ort thront der Vulkan Fasina, der 1705 ausbrach und dessen Lavawalze kurz vor Fasina erstarrte.

Aussicht ins Umland von Arico














Aussicht ins Umland von Arico.
(Foto: Eichner-Ramm)


Arico

Weiter geht es immer am Hang entlang bis Arico, das sich aus mehreren Ortsteilen zusammensetzt und alles in allem zirka 7100 Einwohner zählt. Einer der Weiler, durch die die TF 28 führt, ist Icor. Hier sollen bedeutende Exemplare der häuslichen Architektur der Insel bewahrt sein. Und auch in Arico el Nuevo sind einige kanarische Häuser zu sehen. Vor allem am Spätnachmittag lässt es sich schön in den einsamen Gassen zwischen flachen, weiß getünchten Häusern entlangbummeln.

Dorfplatz von Arico mit Kirche













Dorfplatz von Arico mit Kirche.
(Foto: Eichner-Ramm)


Ein Großteil des Gemeindegebietes von Arico liegt innerhalb des Naturparks Corona Forestal. Weite Teile der Berghänge sind von Kiefernwald bedeckt. Innerhalb der Schutzzone befindet sich auch der Vulkan von Siete Fuentes, einem von drei Eruptionszentren aus den Jahren 1704 und 1705 im mittleren Sektor von Teneriffa. Damals hatte sich in nur fünf Tagen ein 37 Meter hoher Vulkankegel erhoben und die Lava floss rund 1200 Meter weit. Einen langen tiefen Einschnitt bildet der Barranco del Rio, der sich vom Grat der Siete Cañadas bis hinunter zum Meer erstreckt. Er kreuzt den Canal del Sur, ein Bewässerungssystem an der Ostflanke der Berghänge, und wird oberhalb des Weilers El Rio aufgestaut.

Gasse in Arico















Gasse in Arico (Foto: Eichner-Ramm)

Das Küstengebiet der Gemeinde Arico gilt als sehr fischreich, und so wird in den vielen Restaurants der kleinen Ortschaften an der Küste denn auch hauptsächlich Fisch serviert. In Poris gibt es ein Wassersportzentrum. In den oberen Lagen Aricos dominiert die Landwirtschaft. Hier gibt es auch eine Weinkooperative, die Verkostungen und Verkauf anbietet.

Zurück zur Küste bei Poris führen von der TF 28 zwei Verbindungsstraßen: eine von Arico Viejo, die andere von Villa de Arico. Beide sind ausgeschildert. Je nach Zeit kann man aber auch weiter auf der TF 28 bleiben und von Las Rosas aus in Richtung San Isidro beziehungsweise El Médano abfahren. Von Las Rosas aus bis zur Kreuzung mit der TF 21, der als landschaftlich reizvoll ausewiesenen Verbindungsstrecke über Vilaflor hinauf nach Boca Tauce und zum Teide-Nationalpark, ist die TF 28 noch kurviger als bisher, bietet aber nocheinmal schöne Ausblicke.

Gassen in Arico












Gassen in Arico (Foto: Eichner-Ramm)

Informationen:

Nähere Informationen über den Süden und den Osten Teneriffas gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:

Website der Inselregierung umfangreiche Infos
Website Tourismusbüro Teneriffa umfangreiche Infos
Website der Stadt Santa Cruz de Tenerife
Website der Gemeinde Vilaflor
www.costa-adeje.net – Tourismus-Portal für die Costa Adeje (direkter Hyperlink aus rechtlichen Gründen nicht möglich)
Ethnographischer Park Pirámides de Güímar

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