Liebenswert, hektisch und doch beschaulich

Hanoi fasziniert mit Tradition, Ursprünglichkeit und reizvollen Kontrasten

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Rund 2,85 Millionen Menschen leben in Vietnams Hauptstadt Hanoi. Die Stadt liegt am Delta des Roten Flusses im Zentrum Nordvietnams und erstreckt sich mit ihren vier Stadt- und drei Landbezirken über eine Fläche von 921 Quadratkilometern. Hanoi ist beschaulicher, weniger hektisch als HoChiMinh-City (Saigon) und wird nicht umsonst als eine der schönsten Städte Asiens bezeichnet. Die Stadt hat ihre Tradition und Ursprünglichkeit weitgehend bewahrt. Die engen Gassen der Altstadt stehen in reizvollem Kontrast zu den breiten Prachtstraßen aus Zeiten der Kolonialherren. In unzähligen Parks und an den vielen Seen kann man sich vom Geräuschpegel, den tausende permanent hupender Mopedfahrer verursachen, enrholen. Auch die mehr als 600 Pagoden bilden kleine Oasen der Ruhe. Kurz: man muss diese Stadt einfach lieben.

Geschichte

Unter Ly Cong Uan King wurde die Stadt 1010 als Thang Long gegründet. Thang Long bedeutet soviel wie »Aufsteigender Drache«. Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Thang Long Hauptstadt des vietnamesischen Reiches. Während der Nguyen-Herrschaft wurde Hue in Zentralvietnam Hauptstadt und Thang Long erhielt den heutigen Namen Hanoi, was mit »am Bogen des Flusses« übersetzt werden kann. Später gewann Hanoi dann seine alte Stellung wieder.

Verkehr

Gewöhnungsbedürftig ist der Verkehr in Hanoi Mancher Hanoi-Besucher mag am Verkehr der Metropole verzweifeln. Tatsächlich ist das Miteinander von Lkw, Autos, Mopeds, Rikschas, Fahrrädern, dreirädrigen, fahrbaren Küchen und Fußgängern gewöhnungsbedürftig. Europäische Gewohnheiten sollte man tunlichst ablegen, will man in Hanoi irgendwann einmal eine Straße überqueren und nicht am Straßenrand Wurzeln schlagen. Blickkontakt halten und einfach gemessenen Schrittes loslaufen lautet die Devise.

Der Schildkrötenturm in der Mitte des Hoa Kiem-Sees zählt zu den beliebtesten Fotomotiven der Stadt
















Hoa Kiem-See

Mittelpunkt Hanois ist der Hoa Kiem-See, der noch im 19. Jahrhundert einen direkten Zugang zum Roten Fluss hatte und durch Kanäle mit den anderen Seen der Stadt verbunden war. Von den Wasserläufen ist heute fast nichts mehr zu sehen. Rund um den See wurden gepflegte Der Hoa Kiem-Sees im Zentrum der Stadt lädt zum Bummeln einSpazierwege und Grünanlage angelegt, die zum Bummeln und Verweilen einladen. Viele Vietnamesen kommen zum Turteln, Händchenhalten oder Schachspielen hierher. Über die »Brücke der aufgehenden Sonne« erreicht man den Jadeberg-Tempel auf der Ngoc Son-Insel im Nordosten des Sees. Inmitten des Sees befindet sich eine weitere kleine Insel, auf der der Thap Rua, der Schildkröten-Turm steht. Diesen ließ Le Loi aus Dankbarkeit errichten, weil die dem See entstiegene goldene Schildkröte ihm ein magisches Schwert bescherte. Mit Hilfe des Schwertes konnte Le Loi im 15. Jahrhundert die chinesischen Besatzer vertreiben. Am nördlichen Ende des Hoa Kiem-Sees befindet sich das Wasserpuppentheater, in dem mehrmals täglich Vorführungen gegeben werden.

Ville Française

Südlich an den Hoa Kiem-See grenzt das ehemalige französische Viertel an. Entlang der breiten Boulevards und den mit Schatten spendenden Bäumen gesäumten Flanierstraßen befinden sich noch einige stattliche Villen aus Zeiten der Kolonialherren. Eine Reihe von ausländischen Botschaften hat in diesen Prachtbauten ihr Domizil.

Altstadt

In Hanois Altstadt Westlich und nördlich des Hoa Kiem-Sees liegt die Altstadt Hanois. Diese ist geprägt von vielen kleinen Gassen. Viele von diesen beherbergen ein ganz bestimmtes Angebot an Waren oder Dienstleistungen. Die Namen der Gassen und Straßen verraten, was geboten wird: Hang Bo (Korbwaren), Hang Hom (Sarggasse), Hang Gai (Seidengasse), Hang Ma (Fälschergasse) oder Hang Thiec (Zinngasse). Ins Auge fällt im Ü,brigen auch der eigenwillige Baustil in der Altstadt. Zur Straße hin sind die Häuser oft nur wenige Meter breit, dafür aber mehrere Stockwerke hoch. Zudem erstrecken sich die Gebäude einschließlich Innenhöfen bis zu 60 Meter in die Tiefe.

Sich im Gewirr der Gassen der Altstadt treiben zu lassen und die Menschen bei ihren alltäglichen Geschäften zu beobachten, zählt sicher zu den interessantesten Erlebnissen in Hanoi. Und ganz nebenbei findet man hier allerlei interessante Mitbringsel, wie etwa hübsche Schnitzereien oder tolle Seiden-Bekleidung. Blumenverkäuferinnen in der AltstadtAm eindrücklichsten erkundet man den Charme und das Flair der Altstadt zu Fuß. Auch sollte man sich ruhig einmal in einen der Verbindungsgänge zwischen den Gassen hereinwagen. Da taucht man ein in den Alltag einer quirligen, geschäftigen Hinterhofwelt, die beinahe einem Dorf ähnelt. Mit etwas Glück bietet sich dabei der Blick auf den Schulhof einer kleinen Schule, auf dem die Kinder gerade toben. In der Altstadt befinden sich zudem etliche Reisebüros, die Touren zum Beispiel in die Halong-Bucht oder zur Parfüm-Pagode anbieten oder Flug-, Zug- und Bus-Tickets, etwa nach Lao Cai / Sapa an der chinesischen Grenze, verkaufen. Auch wenn es Mühe macht: immer Preise und Leistungen vergleichen!

In der Altstadt gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Den Blumenmarkt zum Beispiel, wo es herrlich nach frischen Schnittblumen duftet, oder den Lebensmittelmarkt ein paar Straßen weiter. Unbedingt sollte man Schachspiel bei einer Tasse grünem Teeauch in einem der kleinen Restaurants die köstliche vietnamesische Küche probieren oder in einer der Teestuben bei einer Tasse grünem Tee den Männern beim Schachspiel zuschauen.

Sehenswürdigkeiten

Europäischer Baustil: Josephs-Kathedrale in Hanoi Die Hauptstadt Vietnams hat viel Sehenswertes zu bieten. Direkt in der Altstadt liegt zum Beispiel der Literaturtempel (Van Mieu), der auf der Globetrotter-Seite »Puppen und Pagoden« beschrieben wird. Beim Bummel durch die Gassen bietet sich ein Abstecher zum Ho-Chi-Minh-Haus in der Hang Ngang Nr. 48 an. Hier hat Ho die Unabhängigkeitserklärung verfasst. Das Haus kann man besichtigen. Gut zu Fuß zu erreichen ist auch die 1886 geweihte Josephs-Kathedrale an der Ly-Quoc-Su-Straße. Schon von weitem sind die Doppeltürme und die neogotische Fassade mit den Buntglasfenstern zu sehen.

Botschafter-Pagode

Südöstlich des Hoa Kiem-Sees steht das 1911 nach dem Vorbild der Pariser Oper errichtete Gebäude, in dem sich heute das Städtische Theater befindet. Die Botschafter-Pagode zählt zu den meist besuchten in der Stadt. Sie findet man südwestlich des Hoa Kiem-Sees Eingang zur Botschafter-Pagodein der Quan Su auf dem Gelände eines ehemaligen Gästehauses für ausländische Repräsentanten buddhistischer Nationen. Rund um den Eingang werden Räucherstäbchen, Blumengirlanden und Heiligenbilder verkauft, im Innern der Pagodenanlage werden weitere buddhistische Artikel verkauft. Beeindruckend ist es, erlebt man einen Gottesdienst im Innern der Pagode mit. Verält man sich ruhig und setzt sich zu den Gläubigen auf die Bastmatten am Boden dazu, wird man sich noch lange an die Gesänge und Litaneien erinnern. Sehenswert ist in der Botschafter-Pagode die Statue der Quan Am, einer Göttin mit hundert Armen und Augen. Hinter dem eigentlichen Pagoden-Gebäude befindet sich ein Versammlungsraum mit gemalten Szenen aus Buddhas Leben.

Ho Chi Minh-Mausoleum

Ho Chi Minh-Mausoleum am Ba-Dinh-Platz in Hanoi
















Inmitten des Ba-Dinh-Platzes, an dem unter anderem der vietnamesische Ministerpräsident und das Außenministerium residieren, liegt das Ho Chi Minh-Mausoleum. In dem zwar aus Marmor errichteten, jedoch eher nüchtern und grau wirkenden Gebäude werden die sterblichen Überreste des großen vietnamesischen Unabhängigkeitskämpfers in einem gläsernen Sarg aufgebahrt. Einmal im Jahr – so während der Recherche – wird der Leichnam neu präpariert und das Mausoleum bleibt geschlossen. Das Mausoleum von »Onkel Ho« steht an jener Stelle, an der er am 2. September 1945 die Unabhängigkeit der »Demokratischen Republik Vietnam« verkündet hat.

Hinter dem Ba-Dinh-Platz und dem Mausoleum befindet sich eine gepflegte Grünanlage, an deren Rand sich das ehemalige Wohnhaus Ho Chi Minhs befindet. Es handelt sich um ein schlichtes Holzhaus an einem kleinen Teich. Wenige Meter von der Ein-Säulen-Pagode, die sich linker Hand an die Grünanlage anschließt, wurde im Mai 1990 das Ho Chi Minh-Museum eröffnet. Auf dem gesamten Gelände herrscht zumeist reger Touristentrubel. In der Nähe des Mausoleums am Ba-Dinh-Platz kann man kunstvolle Frischblumen-Gestecke bewundernUniformierte behalten das Geschehen im Auge und weisen allzu neugierige Besucher freundlich aber bestimmt auf offizielle Pfade zurück. Zum Ba-Dinh-Platz gelangt man von der Altstadt aus am besten mit dem Cyclo. Die Fahrradrikschas werden, so heißt es, nach und nach wohl aus dem Stadtbild verschwinden. Professionelle Mopedfahrer (Xe Om), die gegen Bares Fahrgäste im Stadtgebiet umherkutschieren, machen den Cyclos immer mehr Konkurrenz.

Der Schildkrötenturm in der Mitte des Hoa Kiem-Sees zählt zu den beliebtesten Fotomotiven der Stadt
















Informationen:

Für weitere, ausführlichere Informationen über Hanoi und seine Sehenswürdigkeiten sei ein Reiseführer empfohlen. Informationen gibt es auch im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:

Homepage des Tourismusbüros Vietnam (engl.)
Vietnam Adventures Travel Guide

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